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Sonntag, 11. September 2011

Unbreakable - Unzerbrechlich



Comic/Thriller/Melodram
USA 2000
Regie: M. Night Shyamalan
Darsteller: Bruce Willis, Samuel L. Jackson, Robin Wright Penn


David Dunn ist der einzige Überlebende eines Zugunglücks. Wie durch ein Wunder ist er nahezu unverletzt. Auf eben eine solche Schlagzeile hat der schwerkranke Comichändler Elijah Price gewartet:
da er selber sehr zerbrechlich ist (aufgrund einer Knochenerkrankung), hat er lange Jahre nach seinem Pendant gesucht. 
Price nimmt Kontakt zu Dunn auf und versucht ihn davon zu überzeugen, das er Superkräfte besitzt, die er für die Menschheit einsetzen muß.


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"Unbreakable" dürfte vor allem (Superhelden-)Comicbegeisterte faszinieren. Der Film selber ist wie ein Comic aufgebaut, wenn auch ganz und gar nicht knallbunt: die klar strukturierte Aufteilung in Gut und Böse; der Prolog, wieso die eine Seite so geworden ist, wie sie ist; die Selbstzweifel des guten Helden; die Annäherung zwischen beiden Seiten*; das finale Zusammentreffen von Gut und Böse.
Düster und ruhig wird die Geschichte erzählt, in der der Gute erst nach einer geraumen Weile - durch den Schurken darauf hingewiesen! - darüber nachdenkt, ob denn an der Möglichkeit etwas dran sein könnte, das er "Superkräfte" hat. Die Leugung dieser Tatsache, die dem Zuschauer mehr oder minder schon von der ersten Sequenz an klar sein dürfte, und die damit verbundenen Selbstzweifel weisen klare Comicmotive auf. Die Grenze zwischen Gut und Böse ist hier klar gezogen, und es gibt wenig Überraschungen. 


Dennoch weiß man als Zuschauer anfangs nicht genau, auf was der Film hinausläuft, denn er beginnt wie eine Geschichte über etwas Unglaubliches, aber nicht Unmögliches. Erst nach und nach wird einem bewußt, das etwas Übernatürliches im Spiel sein muß - spätestens in den Rückblenden David Dunns wird einem klar, das hier der Begriff "unzerbrechlich" gleich mit "übernatürlich" zu setzen ist. 


Auch sind die "Supertaten" des immerzu traurigen und ein wenig lakonischen Titelhelden nicht unmöglich zu vollziehende Handlungen. Somit behält der Film einen recht großen Teil Realismus bei, und kann nicht klar in das Comic-Genre eingeteilt werden. Melodramatik mischt sich bei, ist doch der "Böse" nur ein geplagter, schwer kranker Mensch, der sich in seine Rolle gedrängt sieht durch das Leid, das er hat erfahren müssen², während der "Gute" nahezu zerfressen ist von Selbstzweifeln und in Depressionen zu versinken droht. 


Der Zuschauer dürfte nicht allzu sehr hin- und hergerissen sein, für welchen der beiden Protagonisten er mehr Sympathie empfindet. Die Gefühle, die man bei der sich wortkarg aber keineswegs langweilig aufbauenden Geschichte entwickelt, sind vornehmlich Anspannung und Neugier - richtig mitfühlen kann man weniger, dazu erscheinen die Titelhelden einfach zu fern und unnahbar. Doch gerade das macht den Reiz aus: keine krachende Action, sondern Tiefgang und Nachdenklichkeit zeichnen diesen Film aus. 


Ein Comic-Thriller-Melodram, das sich in keine Kategorie pressen läßt. Damit hat M. Night Shylaman Hollywood ein Schnippchen geschlagen! ;) Großartige Darsteller in einem ruhigen Film, der einfach nur fesselt! Das knallbunte Comickino alá "Batman" aus den 60er Jahren, in denen "buff" und "kapow" noch Ausdrücke für stilistische Anwandlungen waren, sind längst vorbei. In "Unbreakable" wird gezeigt, was wirklich in einem Held stecken kann! Genial! :)












*in Comics wird sehr oft eine Freundschaft zwischen dem Guten und dem Bösen dargestellt; anfangs sind beide Seiten aus den gleichen Gründen motiviert, schließlich trennen sich die Wege, denn der "Böse" greift meist zu gewalttägigen und radikalen Methoden, seine Ziele zu erreichen, währen der "Gute" auf humanistischen Wegen versucht, seinen Teil zur Weltverbesserung beizutragen


²ebenfalls ein typisches Comicmotiv: der Bösewicht versucht sich zu rechtfertigen, indem er damit auffährt, was er als Kind hat erleiden müssen; allerdings auch klassisch für Thriller, in denen der Schurke sich (meist gegen Ende) erklärt

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