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Mittwoch, 15. Februar 2012

Wo sind die Worte?

Die Gefühle laufen über... und die Gedanken stehen nicht still. Nie, nicht eine Sekunde. Mein Kopf ist voll von Sorgen, Ängsten, aber auch von Möglichkeiten, die Probleme anzugehen, vielleicht zu lösen... so viel ist in mir, und doch fehlen mir die Worte. Oft schon habe ich in der letzten Zeit hier am PC gesessen und begonnen, all das niederzuschreiben. Doch sobald die ersten Worte getippt waren, vor meinen Augen auftauchten, hielt ich alles für null und nichtig. Ich wollte es aufschreiben, wollte es loswerden, rausschreien... und dann wieder
nicht, dann wollte ich es nur wegsperren, ab in die Gedankenschublade, den Schlüssel wegwerfen, nicht mehr darüber nachdenken. Ich will nicht mehr. Will nicht all diese Gedanken in mir haben, die von so tiefen, verletzten Gefühlen zeugen. Ich mag nicht. Will nur vor mich hinblubbern, - mehr oder minder - unsinniges Zeug schreiben, nachdenken nur über Bagatelle, über Banales, nicht-Wichtiges. Will mich damit betäuben und ablenken... ablenken wohl von der Realität, die so nah ist, mir so nah auf die Pelle gerückt, das ich kaum noch atmen kann. Wie gerne würde ich sagen, das ich realitätsfremd bin. Leider ist dem nicht so. Zu sehr stehe ich mit den Beinen auf dem Boden der Tatsachen, zu sehr verwurzelt, verankert in der "echten Welt". Ganz spontan ist mir die Fantasie abhanden gekommen. Eben noch da, spukte sie ständig Schabernack treibend in meinem Hirn herum, schwupps ging sie um die Ecke, um welche vielleicht ich sie brachte?!
 Früher waren da Elfen, in magischen Wäldern voller Wölfe und Zauberwesen, Tage angereichert mit unendlichen Abenteuern, Nächte der vielen Monde, die verheißungsvoll glitzernd über meinem Kopf glänzten und versprachen, es würde nie langweilig werden... Doch nun ist da Stille, wo vor vielen Jahren geschwätzige Stimmen umhersummten, Dunkelheit, wo früher unzählige Sterne der Fantasie erstrahlten... und die harte, bittere Realität, die Wahrheit, die einzige wohl, die wie Beton, wie Mamor sich um meinen Körper und Geist zusammenzieht, mich einschnürt in ein Korsett aus "du kannst das nicht", "das wird nie was" und "so ist das Leben eben"-Gemurmel. Ein Gemurmel, das sich manchmal so laut anhebt, als brülle ein Chor aus nicht dirigierten Stimmen in meine Ohren, erheben sich zu einem Gebrumm und Gehämmer, schrill, laut, pochend...

Doch da ist noch etwas anderes. Etwas, das so real ist, wie es früher in meinen Träumen echt zu sein schien. Die Liebe ist da, die mich immer wieder daran erinnert, das es gleich ist, wie hart oder schwer das Leben sein kann, solange da Jemand ist, auf den man sich freut, den man immer gerne sieht, an den man sich kuscheln kann, den man umarmen und lieben darf. Das Kribbeln, die Schmetterlinge, die in den ersten Monaten da sind, die fliegen irgendwann weiter. Doch was bleibt, das ist wahre Liebe, die so tief ist, das sie auf eine schöne und doch grausame Weise weh tut. Ein Schmerz, den man so gerne verspürt, das es noch viel schmerzhafter wäre, ihn gehen zu lassen. Liebe sind keine Schmetterlinge, die wie bekloppt im Magen umherschwirren. Liebe hat zwei Beine, die fest auf dem Grund stehen, die immer an der eigenen Seite gehen, mal fröhlich hüpfend, mal wütend stampfend, und doch immer gleichmäßigen Schrittes, wie das Pochen des Herzens. Liebe ist nicht der leichtsinnige Spaß, den man kurzzeitig hat, der einem das Grinsen ins Gesicht treibt und einen wie ein Schreckgespenst plötzlich mit einem dicken Kopf zurückläßt - Liebe ist der Alltag, den man miteinander bestreitet. Ob er nun grau und trist ist oder bunt wie ein Regenbogen, die Liebe färbt alles in einer gleichmäßigen, schillernden Farbe die einen umstrahlt wie ein Bogen aus Sonnenschein. Liebe ist das Umarmen, wenn es einem schlecht geht, und die Wärme, die einen erfüllt, wenn die Füße kalt sind und man sie aneinander reibt. Wie schlimm man sich auch mal streiten mag, wenn man unter die Decke kriecht ist da ein warmer Rücken, der ganz nah kommt und einem sagt, das man immer willkommen ist. Liebe sind die Augen die einen tiefgründig ansehen, die einem verraten, das da immer jemand ist, auf den man zählen kann.
Liebe ist nicht das, was man hat, wenn es eine gute Phase gibt. Es zerbricht so leicht, das Glück, und man weiß es doch meist erst hinterher zu schätzen. Liebe ist das, was dann übrig bleibt, der Zusammenhalt, das Wissen, das man zueinander gehört, und das kommen kann was will, das kein Schicksalsschlag einen zu entzweien weiß. Alles zuvor ist wie ein Eimer voll Sand - das letzte Körnchen, das im Sieb hängen bleibt unter all den Körnern, die fröhlich raschelnd hindurchgleiten, dieses eine Körnchen, zu grob und rau, zu groß und eckig, kantig und zu außergewöhnlich, als das es sich einfach durch das Sieb fallen lassen würde...

1 Kommentar:

  1. So schön geschrieben! Da sind sie doch, die Worte! ;) Das in einem Tief die Fantasie net so will, wie man es gerne hätte, ist verständlich. Das wird wieder kommen! Der Silberstreif - den hast du doch beschrieben. Die Liebe ist da, und das ist das Wichtigste im Leben! Das du das so klar sehen kannst, trotz der Tiefphase, die du durchläufst, ist sehr viel wert. Lass den Kopf net hängen, die Sonne scheint - ganz tief in dir drin! :)

    Liebe Grüsse! :* Das Hemd

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