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Freitag, 6. September 2013

ab ins Krankenhaus - Teil I: die "Voruntersuchung"

Wenn man's an der Schilddrüse hat, dann muß man sich ja zwangsläufig an den Gedanken gewöhnen, das das Teil irgendwann mal über den Jordan gegangen wird. Meine letzte Untersuchung, die bereits weit über ein Jahr her ist, sah net so prickelnd aus, aber kontraproduktiv, wie der Kopf eben manchmal arbeitet, wollte ich mich vor dem letztendlichen Ergebnis drücken, und habe die Besprechung des Untersuchungsergebnisses bei meinem Hausarzt schööön in die Länge gezogen. Doch dann wurde ich hibbelig und bin schweren Herzens doch zum Onkel Doc, der mir dann sagte:

"Ganz klar, die Schilddrüse, die muß raus!"
Naja, ist ja heutzutage alles kein Ding mehr, sagte mein Kopf, und mein Herz flatterte, als dann die Telefoniererei nach einem geeigneten Krankenhaus begann. Ich wurde zu einer "Voruntersuchung" bestellt, die sich dann nur als Vorgespräch entpuppte (grummel, hatte Ralfi mir meine Picknick-Tasche für den langen Tag im Krankenhaus ganz umsonst gepackt), und sollte dann einige Wochen später - fünf Tage vor der Operation - zur "Voruntersuchung"... die sich auch nicht als das herausstellte, was ich erwartete, nämlich der üblichen Szintigrafie, sondern lediglich aus einer Blutabnahme bestand, einer Bestandsaufnahme meiner Krankheitsgeschichte für die Narkoseärztin, sowie ein Gespräch mit eben dieser.

Zwischendurch wurde ich noch zu dem dem Krankenhaus gegenüberliegenden HNO geschickt, der sich meine Stimmbänder ansehen sollte (auch so 'ne Untersuchung, auf die ich gerne verzichten kann), und nach dreieinhalb (in Zahlen: 3,5) Stunden, die ich endgültig völlig entnervt endlich am Tresen der Stationsschwester angekommen war, die die Zimmerzuteilung für die Patienten erledigt, erfuhr ich, das ich - entgegen der Meinung der ersten Dame, der ich an diesem Morgen begegnen durfte, die also meine Krankenkassekarte einlas und die Einweisung des Hausarztes in die Akten heftete - doch noch zum EKG müsse.
'Mann!' dachte ich da auch nur. Ich konnte nicht anders, entgegen meiner höflichen Natur verdrehte ich genervt die Augen, die Stationsschwester lächelte mich verständnisvoll und herzenslieb (und ich meine es, wie ich es sage) an, und sagte, in ihren schwäbischakzentuierten Hochdeutsch:
"Desch geht ganz schnell! Ich weissch, Sie sind scho' seit heut morgen um acht Uhr hier, gelle, aber des geht wirklich ganz schnell, desch EKG, und dann könne' Sie nach Hause gehe'!" Und strahlte und lächelte, als wären wir miteinander verschwippschwägert oder sonswie verwandt.
Alleine mich durch das Labyrinth dieses seltsamen Krankenhauses zu fragen, mir die richtigen Aufzüge zu greifen, die mich in die gewünschte Etage brachten (denn nicht jeder Lift hielt zwangsläufig in jedem verfügbaren Stockwerk), war schon wirklich ein richtiger Äkt. Das das Hospital komplett umgebaut wird, erleichterte meine Suche nicht sonderlich, zudem ich furchtbar nervös war. Hatte Ralfi an diesem Morgen einen Kreislaufzusammenbruch, und ich wollte so schnell als möglich nach Hause und nach ihm sehen. Meine Nerven, liebe Leute, lagen blank!

Naja, Ende vom Lied: ich erreichte dann auch endlich die Etage - ich glaube, die war gegen Keller hin - in der die EKGs, EEGs und sonstiges Gedöns gemacht werden. Klaro, auch hier mußte ich mich erst durchfragen, aber ich atmete ganz flach, versuchte nicht an Ralfi zu denken - der sich jedoch bitter und unaufhaltsam penetrant scheibchenweise vor das Bild meines inneren Auges schob, als wäre er auf Film gebannt in der Pose, in der er am Morgen fast zusammengeklappt wäre - nahm auf einem Stuhl platz und wartete... darin war ich derweilen geübt. Das EKG selber - Ruhe-EKG - dauerte in der Tat ja nur zwei Minuten, und als ich endlich eine nervenberuhigende Kippe anstecken konnte, tief durchatmete und mir auf dem kurzen Weg zur Bushaltestelle die wärmende Mittagssonne auf die Haut scheinen ließ, entspannte ich ein wenig... bis Ralfi mir wieder ins Gedächtnis spukte, und glücklicherweise dauerte es dann nur noch knapp zwanzig Minütchen, bis ich endlich daheim ankam...

So also spielte sich die "Voruntersuchung" ab, die zu Recht, wie ich meine, in Anführungszeichen gehört. Denn das, liebe Leuts, ist ja eine echte Verhohnepiepelung gewesen! Ich stellte mir natürlich die Frage, ob dieses Hospital auch wirklich die richtige Anlaufstelle für meine Schilddrüse und mich sei... aber diese Frage beantworte ich euch im nächsten Post!

Bis dahin also!

1 Kommentar:

  1. Tina hat ja auch seit Jahren keine mehr.
    Nun muss sie natürlich deswegen Medikamente nehmen. Das Zeug nennt sich Eferox und enthält das Hormon Levothyroxin und Jodid.
    Nun waren wir gerade beim Doc und wollten eine neue Packung verschrieben haben. Ab mit dem Rezept zur Apotheke. Doch was müssen wir da erfahren? Das Medikament gibt es nicht mehr. Und auch kein anderes mit dieser Wirkstoffkombination.
    Offenbar gibt es ein Problem mit den Patenten oder sowas. Die haben das Medikament jedenfalls nicht da und können es, bis auf weiteres, auch nicht besorgen. Nach Rücksprache der Apotheke mit dem Arzt bekam sie nun 2 Rezepten. Einmal für L-Thyroxin und einmal für Jodid. Doch oh...DAS bezahlt die Krankenkasse nicht. Die zahlen nur, wenn es in EINEM Medikment drin ist. Na Super.
    Leider haben wir das Rezept in der Apotheke abgegeben und diese haben sich dann telefonisch mit dem Arzt in Verbindung gesetzt, weil es schon spät war und die Praxis geschlossen.
    Ich hab jedenfalls am nächsten Tag bei der Shop Apotheke angerufen. Die haben noch 21Stück am Lager. Hätten wir das Rezept noch, hätte ich es dahin geschickt. Gibt einen Freiumschlag (entweder zugeschickt oder zum ausdrucken), und rezeptpflichtige Medikamente sind Versandkostenfrei. Denk also dran, wenn's dann mal operiert ist, dass du nachfragst. Sonst musst du die Kosten für das Jodid selber tragen.

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